
by AdHoc Studio • 22. Oktober 2025
Dispatch verbindet Telltale‑Style-Erzählung mit einem schicken Dispatch‑Management: großartige Sprecher, starke Animationen und smartes Team‑Tuning. Einziger Wermutstropfen: Zum Launch sind nur zwei von acht Episoden verfügbar — das nervt viele Käufer.
Dispatch ist deshalb interessant, weil es Superhelden‑Kitsch und Büro‑Kaffeeklatsch auf sehr charmante Weise mischt: Du bist kein Caped Crusader mehr, sondern der Dispatcher, der Helden schickt, Beziehungen pflegt und Entscheidungen mit Folgen trifft. Wer Telltale‑Games oder This Is the Police mochte, findet hier viel Vertrautes — nur mit mehr Punchlines und einer All‑Star‑Sprecherliste.

Im Kern ist Dispatch ein narratives Strategiespiel: Du sitzt am Schreibtisch, blickst auf die Strategiekarte und entscheidest, welche Helden zu welchem Einsatz geschickt werden. Jeder Held hat Werte, Eigenarten und ein Level‑System; Erfolge bringen Skill‑Punkte, die du gezielt verteilst. Dazu kommen Beziehungsbäume und Dialogentscheidungen, die nicht nur nette Texte, sondern spürbare Konsequenzen haben — von Loyalitätsverschiebungen bis zu Story‑Verzweigungen. Das Dispatching selbst erinnert an Spiele wie This Is the Police: richtig kombinieren, Risiken abwägen, und manchmal bewusst falsch liegen, weil Drama besser verkauft wird. Es gibt zudem kleine Minispiele (Hacking wurde von manchen Spielern kritisiert) und Quicktime‑Sequenzen, die sich optional abschalten lassen. Visuell setzt das Spiel auf flüssige Animationen und einen Comic‑ähnlichen Stil, die Cutscenes sehen oft besser aus als so mancher Zeichentrick. Der Soundtrack bleibt im Ohr, die Synchronsprecher (Aaron Paul, Laura Bailey, Jeffrey Wright u.v.m.) heben das Ganze auf ein Hollywood‑Level. Technisch läuft Dispatch größtenteils stabil (einige berichten von gelegentlichem Bildflackern), und laut Spielern klappt es sogar gut auf dem Steam Deck — Plattform ist aber Windows (zum Release). Leider: Zum Launch sind erst zwei von acht Episoden verfügbar; die restlichen Episoden werden wöchentlich freigeschaltet, was den Spielfluss für Ungeduldige stört.

Dispatch ist eine wunderbar geschriebene, witzige Mischung aus Narrative und Strategie mit exzellenter Vertonung — das episodische Release‑Modell zieht aber ordentlich Punkte ab. Wer Serien‑Wartepausen hasst, sollte bis zum Komplett‑Release warten; wer Dialogfestivals und schlaue Dispatch‑Entscheidungen liebt, kann schon jetzt zugreifen.








Spieler loben überwiegend das Writing, die Charaktere und die exzellente Sprecherliste — viele sitzen mit einem Grinsen (und teils Tränchen) vorm Bildschirm. Kritik konzentriert sich auf das Episoden‑Release: Käufer fühlen sich betrogen, weil sie den vollen Preis zahlen, obwohl große Teile des Spiels erst später freigeschaltet werden. Einige bemängeln außerdem kurze Episodenlängen, gelegentliche Bildflackerer und die Hacking‑Mechanik; andere empfehlen das Spiel trotzdem heiß — oder raten zum Kauf, sobald alle Episoden draußen sind.