
by Crate Entertainment • 23. Oktober 2025
Farthest Frontier ist ein langsamer, aber unglaublich detailverliebter City-Builder: tiefe Landwirtschaft, komplexe Warenketten und ein starker Fokus auf Überleben und Atmosphäre. Ideal für Geduldige, mit Pacifist-Modus und umfangreichem Mod-Support.
Ich hab mich in die langsame, gemütliche Routine von Farthest Frontier verliebt — und wurde gleichzeitig mehrmals von einem aufgebrachten Bären brutal daran erinnert, dass das Leben kein Ponyhof ist. Wer Anno- oder Manor-Lords-Vibes mag, findet hier eine realistischere, survival-orientierte Variante mit sehr detaillierter Landwirtschaft und Produktionsketten.

Im Kern schickst du eine kleine Gruppe Siedler in die Wildnis, baust Rohstoffketten auf und ziehst deine Stadt von einer kümmerlichen Ansiedlung zu einer florierenden Stadt hoch. Das Harvest-Grow-Craft-System ist sehr ausgefeilt: 16 Rohstoffe, 12 spezialisierte Feldfrüchte und über 30 herstellbare Items sorgen für echte Planungsköpfe. Die Landwirtschaft ist besonders stolz — Fruchtfolge, Bodenmischungen, Unkraut entfernen und Frost- bzw. Hitzeschutz sind kein Beiwerk, sondern Gameplay. Mehr als 190 Gebäude und ein 140+ Punkte Forschungsbaum geben dir viele Wege, deine Wirtschaft zu organisieren. Villager-Lebenssimulation läuft in Echtzeit: Waren werden transportiert, Häuser versorgt, und Logistik (Straßen, Wagen, Lager) beeinflusst alles. Die Karten sind prozedural und abwechslungsreich — von idyllisch bis brutal, was den Wiederspielwert enorm steigert. Es gibt Einstellmöglichkeiten von pacifist bis zu harten Räuberwellen, plus Umweltmechaniken wie Wasserspiegel, Wildtiere und Krankheiten. Krankheiten und Hygiene sind echte Gameplay-Faktoren: sauberes Wasser, Heilerhäuser und Vorratspflege sind lebenswichtig. Für Modder gibt es Steam Workshop-Integration und Unity-Tools, sodass die Community das Spiel stark erweitern kann. Negativ fällt vor allem das Tempo auf: viele Aktionen dauern lange, und Micro-Management kann sich schnell stapeln. Die Entwickler sind allerdings sehr kommunikativ und haben im Early Access bereits viele Probleme angegangen.

Farthest Frontier ist kein hektischer Zeitfresser, sondern ein behutsamer, tiefgehender Aufbau-Simulator mit Ecken und Kanten: großartige Simulation, gelegentlicher Frust — für Genre-Fans aber eine klare Empfehlung.


























Spieler loben die stimmige Atmosphäre, die durchdachten Warenketten und das entspannende, aber fordernde Tempo — viele vergleichen es positiv mit Anno oder Manor Lords. Kritik gibt es für das langsame Tempo, unfaire Überraschungsangriffe (Bären/Räuber) und teils verwirrende UI/Micro-Mechaniken. Die Community hebt hervor, dass die Entwickler zuhören und Patches/Verbesserungen liefern; wer Geduld hat, wird reichlich belohnt.